Das 16. war wie kein anderes Jahrhundert geprägt durch große Veränderungen im Leben der Menschen. Es war die neugierige Zeit. Die Menschen lösten sich ganz langsam von der Vorstellung, dass allein die Religion wichtig war. Viele Länder wurden durch die Europäer neu entdeckt und gewaltsam unterjocht. Man denke an des Schicksal der Ureinwohner Amerikas und Afrikas. Rücksichtslos gingen die Entdecker vor, in dem Glauben, dass alles richtig war, was sie taten. Ein Jahrhundert zuvor besannen sich die Menschen, vor allem in Italien, auf die klassisch Zeit der Antike. Diese Zeit wird allgemein als Renaissance bezeichnet, soll hier aber nicht behandelt werden. Es gibt ausreichend Literatur zu diesem großen und wichtigen Abschnitt unserer Geschichte. Etwa um die Mitte des 16. Jahrhunderts veränderte sich auch die Kunstlandschaft. Die Barockzeit dauerte bis in das zweite Drittel des 18. Jahrhunderts. Diese Veränderungen hatten auch großen Einfluss auf den Schiffbau. Die verspielten und verschnörkelten Stilelemente der Heckverzierung zum Beispiel zwangen den Schiffbauer, sich Gedanken über die Konstruktion des Hecks zu machen. Der Handel zwischen den europäischen Ländern befruchtete natürlich auch den Wissenstransfer. So sehen wir auch im Schiffbau kontinuierliche Veränderungen. Der wissbegierige Schiffbauer arbeitet nicht nur auf der heimischen Werft, sondern verdingte sich einige Jahre auch auf anderen Werften. So wurde Wissen auch auf diesem Gebiet verbreitet. Das die Schiffbauer auch in den europäischen Nachbarländern unterwegs waren, braucht nicht hervorgehoben werden.
Prins Maurits (1567-1625) Er hatte viel  für die damalige Marine getan. Unter anderem hat er den Versuch unternommen, den Bau der Schiff zu vereinheitlichen. Zeichnung © Werner Ulrich 2018.