Die Flaggenstenge
Die Flaggenstenge hatte fünf Sechstel der Kreuzstenge und somit ca. 25,5 Fuß (7212 mm). Der Durchmesser ist auf 270 mm festgelegt.
Die Marse
Die Marse wurden nach Jacobus Robyn höchst unterschiedlich ausgelegt. Er war der Meinung, dass es wohl vom Geschmack der Schiffbauer abhing,
welchen Durchmesser sie bekamen. Doch im Allgemeinen, so Robyn, nahm man auf je 10 Fuß Schiffslänge 9 Daumen für den Durchmesser.
Der große Mars sollte laut C.van Yk einen Durchmesser von zwei Fünftel der Schiffsweite bekommen. Gemessen wurde nicht der Boden, sondern der
äußere Rand der unteren, umlaufenden Reling.
Den Angaben des Autors der Evenredigen entnehmen wir, dass er eine ähnliche Berechnung durchführte. Am Beispiel eines Kriegsschiffes mit einer
Schiffsweite von 34 Fuß gab er den Durchmesser des großen Mars mit 13 Fuß 7 Daumen an. Das entspricht grob zwei Fünftel der Schiffsweite. Zu
den Marsen äußerte er sich sonst nicht weiter.
Eine Ausschreibungsunterlage für ein Kriegsschiff von 150 Fuß Länge, in der es überwiegend um Blöcke ging, wurden auch die Marse
ausgeschrieben. Der große Mars sollte einen Durchmesser von 13,5 Fuß, der Vormars 11,5 Fuß, der Blindemars 6,5 Fuß und der Besanmars 6 Fuß
Durchmesser bekommen. Aus der Unterlage geht nicht hervor, an welcher Stelle diese Maße angegeben wurden. Die Böden der Marse, in der
Unterlage auch Herz genannt, sollten eine Materialstärke von 3, 2,5 und 2 Daumen bekommen.
Der Durchmesser der Vormars sollte nach C.van Yk neun Zehntel des großen Mars bekommen. Diese Größenordnung trifft auch für die Evenredige
zu. Die Durchmesser der weiteren Marse, Besan und Blindemars waren C.van Yk schon nicht mehr so wichtig. Eigentlich wollte er nicht darüber
berichten, tat es dann aber doch. Der Mars des Besanmastes sollte nach seinem Verständnis die Hälfte der Großmars betragen. Allerdings erschien
ihm das wohl zu wenig, denn er befand, dass der Mars etwas größer ausfallen sollte. Der Mars am Ende des Bugspriets sollte ähnlich ausfallen als
der des Besanmastes.
Die Ausschreibungsunterlage für die Marse der Eendracht beschränkte sich darauf, dass vier Marse benötigt wurden. Keine Abmessungen, kein
Material. Wir richten uns darum nach C.van Yk und legen die Marse wie folgt fest: Der Großmars bekam einen Durchmesser von 4303 mm, der
Vormars 3871 mm, der Besanmars und der Mars am Bugspriet wurden einheitlich mit 2361 mm festgelegt.
Die Eselshäupter
Die Angaben zu den Eselshäuptern zeigen wieder einmal, dass der Autor der Evenredigen die Erfahrungen der Schiffbauer gerne hervorhob.
Gleichzeitig setzte er aber voraus, dass der interessierte Leser die fehlenden Proportionsparameter ergänzen konnte. So nimmt es kein Wunder, dass
er die Höhe der Eselshäupter unterschlägt. Zeigte er noch beim Groß- und Fockmast eine Vorgehensweise an, ist der Rest für ihn schon nicht mehr
erwähnenswert. Hier kam wie so oft die lapidare Auskunft: wie es sich gehört. Um dennoch glaubwürdige Proportionen zu bekommen, wurde auf
Zeichnerische Ableitung aus dem 3D-Modell:
Mars mit Eselshaupt des Besanmastes.
Zeichnung © Werner Ulrich 2012.