mit.
Die Länge des Bugspriets wurde nach der Evenredigen festgelegt und ergab während der Rekonstruktion 76
Fuß (21508 mm). Der Durchmesser wurde aus den Angaben des Groß- und Fockmastes berechnet, genau den
Mittelwert aus beiden ergab den gesuchten Durchmesser, nämlich 695 mm.
Dieses Maß kommt auch den überlieferten Werten des gekauften Bugspriets
näher. Gekauft wurde in Zaandam ein Bugspriet mit einer Länge von 67
Rotterdamer Fuß (20904 mm) mit einem Umfang von 23 Palm (670 mm
Durchmesser).
Das Bugspriet wurde in einem Lager vor dem Fockmast fixiert. Das nächste
Lager war bei einem 125-Fuß-Kriegsschiff aus dem Jahre 1641 eine Gabel
hinter dem Vorsteven. Diese Gabel war so angeordnet, dass das Bugspriet
flächig auf dem ausgerundeten Vorsteven liegen konnte. Diese
Gabelkonstruktion konnte nur in einem Besteck nachgewiesen werden. Ob
sich diese Einrichtung nicht bewährt hatte, oder ob sie so selbstverständlich
war, dass sie keine Erwähnung mehr bedurfte, ist schwer einzuordnen. Die
Schenkellänge des Knies, welches zur Abstützung der Blindestenge diente,
sollte die Schenkellänge des Topps der großen Stenge bekommen. Im Fall der
Eendracht ergab sich hier ein Maß von 1648 mm.
Die Blindestenge
Hier haben wir es nicht mit einem Sprietmast, sondern mit einer Stenge zu tun.
In der Fachliteratur wird häufig davon gesprochen, das diese Stenge ein Mast
war. Die Fachleute der Werften und den Admiralitäten sprachen aber stets von
einer Stenge. Robyn war der Meinung, dass diese Stenge ein bis zwei Fuß
länger als ein Drittel des Bugspriets ausfallen sollte.
Die Blindestenge, wie sie der Autor der Evenredigen nannte, bekam eine
Länge von fünf Sechstel der Vorbramstenge. Im Fall der Eendracht waren es
gerundet 21 Fuß (5943 mm). Der Durchmesser wurde von der
Großbramstenge übernommen und lag bei 398 mm.
Die Flaggenstenge
Die Flaggenstenge bekam eine Länge von drei Viertel der Blindestenge,
nämlich gerundet 16 Fuß (4528 mm), einen Durchmesser von 299 mm.
Der Besanmast
Die Länge dieses Mastes wurde vom Autor der Evenredigen so festgelegt,
dass die Oberkante des Mastes im Schlossholz der Großstenge lag. Die
bekannten Zeichnungen und Gemälde der Marinemaler Van de Veldes deuten
darauf hin, dass die Oberkante des Besanmastes zwischen Eselshaupt und
Großmars des Großmastes lag. Jacobus Robyn hatte in einigen Fällen eigene
Einsichten. Er empfahl dem Leser für die Länge des Besanmastes, sechs
Siebtel des Fockmastes zu nehmen. Während der Rekonstruktion des Schiffes
wurde die Länge des Besanmastes auf ca. 75 Fuß (21186 mm) festgelegt. Es
wurden in diesem Fall keine weiteren Möglichkeiten der Dimensionierung
untersucht, da die eingesehenen Unterlagen nicht mehr hergeben. Der
Durchmesser des Besanmastes lag bei zwei Drittel des
Großmastdurchmessers und somit bei 480 mm.
Die Kreuzstenge
Die Länge der Kreuzstenge sollte nach der Evenredigen ein Sechstel länger
als die große Bramstenge ausfallen. Nach Robyn zwei Drittel der
Großmarsstenge. Die Kreuzstenge bekam eine gerundete Länge von 30,6 Fuß
(8654 mm), der Durchmesser betrug 360 mm.