Der obere Spiegel
Der
Bereich
des
Übergangs
von
der
Gillung
bis
zum
zweiten
Hackebord
war
in
verschiedene
Bereiche
unterteilt.
Das
erste
Hackebord
war
durch
eine
Ornamentik
verziert.
Sie
ist
der
Antike
entnommen.
An
der
Eendracht
(MB
1866/
T.310)
ist
dieses
recht
gut
erkennen.
Hier
hatte
W.
Van
de
Velde
an
den
Hackeborden
angedeutet,
wie
die
Ornamentik
ausgeführt
war.
Leider
hatten
Vater
und
Sohn
Van
de
Velde
nicht
an
jedem
überlieferten
Schiffsporträt
der
Eendracht
die
entsprechende
Sorgfalt
walten
lassen.
Mal
sind
diese
Feinheiten
angedeutet,
dann
wieder
nicht.
Abbildung
zeigt
den
Camba-Eierstab,
der
am
ersten
Hackebord
verwendet
wurde.
Zwischen
dem
ersten
und
zweiten
Hackebord
waren
die
Fenster
angeordnet.
Sie
wurden durch verzierte Schlingerleisten eingerahmt.
Der
obere
Spiegel
der
Eendracht
war
für
niederländische
Verhältnisse
reich
verziert.
Oberhalb
der
Fenstergalerie
befand
sich
der
alles
bewachende
Löwe.
Er
spielte
in
den
Niederlanden
eine
wichtige
Rolle
als
Beschützer
des
Landes.
Seine
zentrale
Position
auf
dem
oberen
Heckspiegel
zeigt
an,
dass
es
sich
hier
um
das
Schiff
des
Flottenchefs
handelt.
Er
steht
aufrecht
im
sogenannten
holländischen
Garten.
Was
er
genau
bewacht,
sieht
man
in
seiner
linken
vorderen
Pranke.
Er
beschützt
mutig
die
sieben
Provinzen
der
vereinigten
Niederlande,
dargestellt
durch
sieben
Pfeile.
Ferner
demonstriert
er
seine
Macht
und
auch
die
Absicht,
diese
Provinzen
und
deren
Menschen
mit
dem
in
der
rechten
Pranke
haltenden
Schwert
zu
verteidigen.
Die
Grenzen
des
Landes
sind
dargestellt
durch
einen
Zaun
aus
Weidenholz.
Wichtig
hierbei
ist
die
Pforte
im
Vordergrund,
denn
sie
symbolisiert den Eingang zum Garten.
Sowohl
an
der
Backbordseite
als
auch
an
der
Steuerbordseite
wurden
im
Bereich
der
Außenhaut
starke
Konsolen
angedeutet.
Sie
sollten
symbolisch
das
dritte
und
vierte
Hackebord
tragen.
Gleichzeitig
rahmten
sie
den
holländischen
Garten
ein.
Die
Hackeborde
waren
mit
eierstabähnlichen
Verzierungen versehen.
Zwischen den Konsolen wurde ein reich verziertes Rankengewächs eingesetzt. In der Mitte war ein menschlicher Kopf mit eingebaut.
In
der
Mitte
des
oberen
Spiegels,
dort
wo
die
gewaltigen
Laternen
befestigt
waren,
stand
eingerahmt
durch
Akanthusblätter
eine
menschliche
Figur.
Sie
symbolisierte
vermutlich
den
Anspruch
Willem
des
Dritten
auf
den
bis
dahin
durch
die
Generalstaaten
ausgeübten
militärischen
Titel
des
Admirals.
An
vielen
anderen
niederländischen
Kriegsschiffen
befand
sich
an
dieser
Stelle
die
holländische
Magd.
Auch
sie
symbolisierte,
die
Menschen
des
Landes
zu
beschützen.
Willem
van
de
Velde
hatte
die
männliche
Figur
auf
der
Eendracht
nicht
eingekleidet.
Man
kann
nur
erahnen,
dass
die
Person
eine Kugel in der linken Hand trug. Die Akanthusblätter als Zierrat gehen bis in die Antike zurück.
Auf
dem
vierten
Hackebord
lagen
zwei
mächtige
Löwen,
die
zum
einen
das
Schiff
nach
außen
bewachten,
gleichzeitig
aber
auch
einen
Blick
auf
das
Geschehen
auf
dem
Schiff
hatten.
Es
gab
eine
kurze
Zeitepoche
diese
Darstellung
des
Löwen.
Er
konnte
in
diesem
Fall
in
zwei
Richtungen
schauen.
Die
beiden
Löwen
werden
durch
mächtige
Akanthusblätter
voneinander
getrennt.
Die
Akanthusblätter
symbolisierten
unter
anderem
auch
das
ewige
Leben. Möglich, dass man dem Land damit seine Vormachtstellung in Europa sichern wollte.
Die Seitengalerien
Die
Seitengalerien
waren
wie
das
gesamte
Heck,
reich
verziert.
Hier
dominierten
allerdings
sogenannte
Delfine.
Eigentlich
waren
es
mehr
Fabelwesen. Sie waren den Griechen und Römern auch als Schützer der Seefahrer heilig.
Der Turm
Die Nähte des Daches wurden mit Delfinen verziert.
Abschluss des Daches
Den krönenden Abschluss bildet ein sogenannter kunstvoll verzierter Knopf. Er galt als untergeordnetes Element.
Die Schotte des Schiffes
Die
sichtbaren
Schotte
wurden
durch
Hermen
und
vermutlich
auch
Karyatiden
verziert.
An
allen
vertikalen
Stützen
der
Schotte
wurde
jeweils
ein
Halbplastik
gesetzt.
Der
Eingang,
ein
mit
horizontalen
Wagenschottbrettern
ausgekleideter
Bereich
bekam
an
der
Stirnseite
jeweils
eine
Halbplastik.
Oberhalb des Korbbogens befand sich ein wappenähnliches Teil. Die Hermen und Karyatiden gehen auf die Antike zurück.
„...
In
Antike
wie
im
Mittelalter
wird
an
Bauten
ornamentaler
Schmuck
bevorzugt
da
angebracht,
wo
tragende
Kraft
und
aufruhende
Last
aufeinanderstoßen.
Im
Steigen
und
Fallen
der
Blätter
an
Kapitellen
und
Kämpfern
werden
gewissermaßen
die
im
Bauwerk
wirksamen
statischen
Kräfte
anschaulich.
Raumabschließende
Flächen
werden
mit
flächenbetonenden
Ornamenten
gefüllt,
tektonisch
wichtige
Glieder
mit
Hilfe
des
Ornaments hervorgehoben. Gleiche Prinzipien wurden auf Möbel und Gerät übertragen.
...“