Die Spanten im Schiff

Die   Spanten,   die   im   Schiff   eingebaut   werden   mussten, standen        in        Schiffsquerrichtung        überwiegend rechtwinklig   zum   Kiel   und   vertikal   auf   demselben.   Im hinteren   Bereich   vom   Spiegel   bis   zu   den   Auflangern der    Randsomhölzer    wurden    die    Spantstützen    gut verteilt   parallel   zum   oberen   Spiegel   angeordnet.   Ab den   Ohrhölzern   im   Vorschiff   änderte   sich   die   Lage   der Spanten   im   Schiff.   Es   ist   im   Detail   nicht   überliefert,   wie diese    Spanten    im    Vorschiff    angeordnet    wurden.    Im Fall   der   Eendracht   wurde   während   der   Rekonstruktion der     Versuch     unternommen,     sie     als     Drehspanten auszuführen.   Dazu   wurden   die   Spanten   weitgehend rechtwinklig       zur      Außenkontur       der       Kuhbrücke ausgerichtet.     Sie     bekamen     dort     einen     möglichen Abstand von 8 Daumen (206 mm).

Die Lieger

Der   Abstand   der   Lieger   zueinander   gab   während   der Rekonstruktion      anfangs      ein      Rätsel      auf.      Die Formulierungen,    die    im    Besteck    Aufschluss    geben könnten,   verwirrten   nur.   Es   wurde   angegeben,   dass die   Lieger   in   Schiffslängsrichtung   3   Daumen   (77   mm) breiter    sein    sollten,    als    der    Raum    zwischen    zwei Liegern.   Nun   war   es   im   südlichen   Bereich   der   Provinz Holland   im   17.   Jahrhundert   üblich,   den   Abstand   der Lieger    zueinander    denen    der    Worpen    im    Spiegel anzupassen,   oder   umgekehrt.   Hatte   man   den   einen Wert,      kannte      man      auch      den      anderen.      Die Außenhautstruktur   unterhalb   der   Wasserlinie   musste so   ausgelegt   werden,   dass   sie   in   allen   Bereichen   dem anstehenden       Wasserdruck       standhalten       konnte. Folglich   werden   die   Abstände   der   Bauteile   zueinander nur     unwesentlich     voneinander     abgewichen     haben können.   Der   Abstand   zwischen   den   Worpen   wurde   im Besteck    mit    8    Daumen    (206    mm)    angegeben.    Es schien    den    damals    Verantwortlichen    nicht    darum gegangen     zu     sein,     die     Abmessungen     einzelner Bauteile    akribisch    vorzugeben.    Aus    der    Erfahrung heraus   hatte   man   im   Verlauf   von   Generationen   die richtig   erscheinenden   Werte   gefunden.   So   unterstellen wir,   dass   der   Abstand   zwischen   den   Liegern   auch   8 Daumen   betrug.   Die   Breite   der   Lieger   konnte   somit   auf 11    Daumen    oder    einem    Fuß    (283    mm)    festgelegt werden.
Literatur Literatur
Spanten im Schiff
Nr.
L [F]
H m [D]
H k [D]
H ko [D]
H s [D]
H u [D]
H d [D]
Sp b [D]
Sp a [D]
LA ü [F]
AS ü [F]
ES e [F]
2
125‘
11“
9“
6“
-
-
-
5‘
5‘
-
3
130‘
11“
10“
-
9“
7 ½“
-
9“-9 ½“
8“
5‘
4 ½‘
Auf 3‘ 1‘
4
130‘
11“
10“
-
9“
7 ½“
-
9“-9 ½“
8“
5‘
4 ½‘
Auf 3‘ 1‘
5
130‘
12“
10“
-
7“
-
5“
-
-
5‘
4 ½‘
-
6
130‘
11“
10“
8 ½“
7“
7“
-
-
-
5‘
4‘
-
7
130‘
11“
10“
8 ½“
7“
7“
-
-
-
5‘
4‘
-
8
130‘
11 ½“
10 ½“
9 ½“
8 ½“
-
-
-
-
5‘
4 ½‘
-
9
130‘
12“
10“
-
7“
-
5“
-
-
5‘
4 ½‘
-
10
130‘
12“
10“
-
7“
-
5“
-
-
5‘
4 ½‘
-
11
130‘
11“
10“
-
6 ½“
-
4 ½“
-
6“-7“
5‘
4 ½‘
-
12
135‘
11“
10“
8“
7“
6“
5“
-
-
5‘-6‘
5‘-6‘
-
13
14
136‘
12“
10“
-
6 ½“
-
4 ½“
-
6“-7“
5‘
4 ½‘
2 ¼‘ in K u
15
136‘
12“
10“
-
6 ½“
-
4 ½“
-
6“-7“
5‘
4 ½‘
2 ¼‘ in K u
16
140‘
12“
-
8 ½“
7 ½“
-
-
-
-
-
-
-
17
140‘
12“
-
8 ½“
7 ½“
-
-
-
-
-
-
-
18
145‘
13“
11“
9“
8 ¼“
6 ½“
5 ½“
-
-
5‘-6‘
5‘-6‘
-
19
20
150‘
13“
11“
-
7 ½“
-
5“
11“
8“
5 ½‘
5‘
-
21
150‘
12“
-
9 ½“
7 ¾“
-
5 ½“
>8“
-
5‘
5‘
-
22
150‘
13“
-
8 ½“
7 ½“
-
-
-
-
>5‘
>4‘
-
23
150‘
13“
-
8 ½“
7 ½“
-
-
-
-
->5‘
>4‘
-
24
156‘
14“
12“
10“
9“
6 ½“
5 ½“
-
-
5‘-6‘
5‘-6‘
-
25
156‘
14“
12“
10“
9“
6 ½“
5 ½“
-
-
5‘-6‘
5‘-6‘
-
26
160‘
12 ½“
-
10“
8 ½“
-
6“
>8“
-
5‘
5‘
-
27
165‘
14“
13“
-
9“
-
5 ¼“
-
-
6‘-7‘
6‘-7‘
-
28
165‘
14“
13“
-
9“
-
5 ¼“
-
-
6‘-7‘
6‘-7‘
-
29
170‘
15“
12 ½“
10 ½“
9 ½“
6 ½“
5 ½“
-
-
6‘-7‘
5‘-6‘
-
30
170‘
15“
12 ½“
10 ½“
9 ½“
6“
5 ½“
-
-
6‘-7‘
5‘-6‘
-
31
170‘
15“
12 ½“
10 ½“
9 ½“
6“
5 ½“
-
-
6‘-7‘
5‘-6‘
-
Nr. = Besteck-Nr. in der Übersichtstabelle in Kapitel 1 L = Schiffslänge über Steven H m  = Höhe der Lieger auf Mitte Schiff; H k  = Höhe der Lieger in der Kimm H ko  = Höhe der Lieger oberhalb der Kimm; H s  = Höhe der Auflanger im Bereich des Scheerstrooks/Scheergang H u  = Höhe des Auflangers beim Überlauf; H d  = Höhe der Spantstütze am Schandeckel Sp b  = Breite der Spanten in Schiffslängsrichtung; Sp a  = Abstand der Spanten zueinander LA ü  = Überlappung Lieger/Auflanger; AS ü  = Überlappung Auflanger/Spantstütze ES e  = Einzug der Spantstützen oberhalb des Überlaufs Alle Maßangaben beziehen sich auf das Amsterdamer Fußmaß mit 11 Daumen.