Der Kielgang

Bevor   wir   uns   mit   den   Mittelspanten   beschäftigen,   gehen   wir   zunächst   auf   den   Kielgang   ein.   C.van   Yk erachtete   es   für   wichtig,   dass   der   Kielgang   gewissen   Regeln   entsprechend   gefertigt   und   angebaut   wurde. Um   am   hinteren   und   vorderen   Spant   die   richtige   Drehung   des   Kielgangs   zu   gewährleisten,   empfahl   er, mittels   eines   Schmiegenstocks   die   Winkel   an   entsprechender   Stelle   anzuzeichnen,   oder   zu   prüfen.   Zum besseren    Verständnis    hatte    er    für    verschiedene    Schiffstypen    jeweils    zwei    empfohlene    Schmiegen dargestellt,   nämlich   vom   hinteren   und   vorderen   Konstruktionsspant .   Sie   spielten   eine   wichtige   Rolle   für   die untere   Kontur   des   hinteren   und   vorderen   Spantes,   gaben   sie   doch   die   Richtung   derselben   nach   oben   vor. Der   Kielgang   wurde   im   Bereich   der   Mittelspanten   so   weit   nach   außen   gedreht,   bis   die   Oberkante   mit   der   des Kiels   etwa   auf   gleicher   Höhe   lag.   Nach   hinten   drehte   man   sie   so   weit,   dass   die   Planke   nahezu   senkrecht   am Kiel stand. Nach vorne wurde sie so weit gedreht, dass sie in der Sponung des Vorstevens endete.

Die Lage der Mittelspanten

Die   Schiffbauer   benötigten   nun   vorerst   zwei   Mittelspanten,   deren   Lage   durch   eine   einfache   mathematische Berechnung   ermittelt   werden   konnte.   Die   Berechnung,   die   C.van Yk   hierfür   beschrieben   hatte,   wurde   auf   die Eendracht   übertragen   und   ist   in   nebenstehender   Tabelle      dargestellt.   Diese   berechneten   Werte   dienten   der theoretischen    Lage    der    Spanten.    Nun    muss    man    aber    berücksichtigen,    dass    die    Spanten    eine unterschiedliche    Breite    in    Schiffslängsrichtung    haben    konnten.    Die    Schiffbauer    haben    gerne    Hölzer verwendet,   die   wenig   bis   gar   nicht   bearbeitet   werden   mussten.   Die   hintere   Lage   des   Mittelspants   konnte mathematisch   genau   ermittelt   werden.   Die   des   vorderen   Mittelspants   ergab   sich   durch   den   errechneten Wert unter Berücksichtigung der gewählten Materialstärken.
Literatur Literatur
Der von C.van Yk dargestellte Schmiegenstock.
Lage der Mittelspanten
A = V/2
5802/2 = 2901
B = L+A
C = B/2
C = 22959
D = L-C-V
E = D/4
F = E+C
F = 26523
43016+2901 = 45917
45917/2 = 22959
X-Wert 1
43016-22959-5802  = 14255
14255/4 = 3564
3564+23959 = 26523
X-Wert 2
Berechnung der Lage der Mittelspanten. Alle Maße (mm); V = Vorstevenfall. L = Länge über Steven. X-Werte von der Hinterkante Achtersteven. C = X-Wert 1  hinteres Mittelspant. F = X-Wert 2  vorderes Mittelspant.
Spantquerschnitt nach C.van Yk. Ein Schiff mit einer Länge von 154 Fuß. Zeichnung © W. Ulrich.