In
nebenstehender
Abbildung
geht
es
um
einen
Auszug
aus
einer
Schiffsliste
der
Admiralität
Rotterdam.
In
dieser
1655
erstellten
Liste
wird
unter
anderem
der
Eintrag
der
Eendracht
dokumentiert.
Der
Text
weist
ausdrücklich
darauf
hin,
dass
es
sich
um
das
Rotterdamer
Maßsystem
handelt.
Das
Schiff
hatte
demzufolge
eine
Länge
über
Steven
von
137
1/12
Fuß
(43044
mm),
eine
Weite
von
34
¼
Fuß
(10755
mm).
Die
Raumtiefe
betrug
13
½
Fuß
(4239
mm).
Zum
Vergleich
führen
wir
die
Abmessungen
im
Amsterdamer
Maßsystem
auf.
Gemessene
Länge
über
Steven
152
Fuß
(43016
mm),
die
Schiffsweite
von
38
Fuß
(10754
mm)
und
die
Raumtiefe
von
15
Fuß
3
Daumen
(4322
mm).
Auf
die
abweichende
Raumtiefe
wird
im weiteren Verlauf des Textes noch näher eingegangen.
Die sinngemäße Übersetzung wäre:
Das Schiff die Eendracht, gebaut im Jahre 1654, lang über die Steven 137 1/12 Fuß, die Schiffsweite
im Bereich der Speigats 34 ¼ Fuß, die Raumtiefe 13 ½ Fuß. Gebaut für den Herrn Admiral.
Alles gerechnet in Maas Füßen. Es liegt zu Rotterdam;
Es
fällt
unter
anderem
auf,
dass
die
eingesehenen
Bestecke
auch
Auskunft
darüber
geben
können,
wo
sie
erstellt
worden
sind.
In
den
Niederlanden
waren
die
eingesehenen
Bestecke
für
das
Flottenbauprogramm
so
aufgebaut,
dass
die
Schiffbauer
die
Schiffe
in
groben
Zügen
dem
Besteck
folgend
bauen
konnten.
Hier
wurde
nach
den
Informationen
zum
Kiel
und
den
Steven
in
Amsterdam
oder
dem
Noorderkwartier
sofort
die
Außenhaut
definiert.
Genau,
wie
der
Schiffbauer
dort
sein
Schiff
baute.
In
Rotterdam
wiederum
ging
man
nach
der
Beschreibung
Kiel,
Steven,
Heck und Spanten zur Wegerung über. Ferner können die gewählten Fachbegriffe auf die Herkunft des Bestecks hindeuten.
Ältere
Bestecke
vor
1650
waren
wesentlich
einfacher
aufgebaut.
Man
begnügte
sich
mit
den
wirklich
notwendigen
Informationen.
Es
gibt
zum
Beispiel
das
Besteck
eines
130-Fuß-Kriegsschiffes,
an
deren
Ende
ein
interessanter
Hinweis
bezüglich
der
größeren
Schiffe
gemacht
wurde.
Wie
es
scheint,
wurden
die
134
bis
136
Fuß
langen
Kriegsschiffen
in
den
Bauteilabmessungen
nur
marginal
anders
dimensioniert
als
die
der
130-Fuß-
Kriegsschiffe.
So
konnte
nach
dem
130-Fuß-Besteck
auch
ein
134
oder
gar
136
Fuß
langes
Schiff
gebaut
werden.
Hier
hatte
dann
der
verantwortliche Schiffbauer die Aufgabe, an entsprechender Stelle eine andere
Materialstärke
zu wählen.
Nun
taucht
natürlich
die
Frage
auf,
wie
lange
wurde
ein
Besteck
verwendet
und
vor
allem,
wo
hatte
es
seinen
Ursprung?
Die
Ostindische
Handelskompanie
zum
Beispiel
baute
nicht
nur
die
großen
Retour-Schiffe,
sondern
unterschied
schon
damals
zwischen
Kriegs-
und
Retour-
Schiffen.
1603
lies
die
O.I.C.
schon
130-Fuß-Retourschiffe
nach
einem
durch
Van
Dam
überlieferten
Besteck
bauen.
Hier
waren
die
Abmessungen:
L=130',
W=35', R=16'. Das Bovenet, wie man hier das obere durchgehende Deck nannte, lag 6 ½ Fuß über dem
Überlauf
.
Die O.I.C. lies ferner im Jahr 1614 folgende Schiffe bauen:
L=150', W=33', R=13', K=6 ¾';
L=140', W=24', R=12', K= 6 ¼';
L=138', W=36', R=14', K=6 ¾';
Weiter ein Schiff
L=130', W=26', R=12', K=6 ½'.
Im Jahre 1616 wurden dann Schiffe in den Abmessungen:
L=142', W=36', R=14', K=7'
und
L=130', W=32', R=12', K=6 ½' gebaut.
In den Jahren 1628 bis 1632 wurden drei Kriegsschiffe in den Abmessungen:
L=150', W=38', R=14 ½', K=7' gebaut.
Das
Halbdeck
lag
in
einer
Höhe
von
6
½
Fuß.
In
diesen
Jahren
wurden
schon
die
160-Fuß-Retourschiffe
gebaut.
Sie
hatten
allerdings
nur
eine
Schiffsweite
von
mageren
36
Fuß.
Hier
taucht
bei
der
O.I.C.
erstmals
ein
Kriegsschiff
in
der
Größenordnung
der
Eendracht
auf.
Die
magere
Raumtiefe von 14 ½ Fuß sollte uns nicht davon abhalten, hier vielleicht den Ursprung des Bestecks für die Eendracht zu suchen.
Um
1637
gab
es
weitere
Bewegungen
in
der
Schiffsgröße.
Es
tauchen
Schiffe
auf,
die
eine
Länge
von
170
Fuß
hatten.
Die
Schiffsweite
lag
aber
bei mageren 38 Fuß. Die Raumtiefe lag bei 14 Fuß.
Es wird nicht ganz deutlich, nach welchen Kriterien man zwischen 1600 und 1630 die Hauptabmessungen eines Schiffes festlegte.
Wie
unterschiedlich
die
Schiffsweite
ausgeführt
wurde,
zeigen
einige
Beispiele
der
O.I.C.
Hier
wurde
zum
Beispiel
für
die
Kammer
Zeeland
1631
ein
Retourschiff
in
den
Abmessungen
L=150',
W=33',
R=12'
und
K=6
½'
gebaut.
Bei
diesem
Schiff
wurde
später
bemängelt,
dass
es
sehr
rank
war.
Aufgrund
dieser
Tatsache
wurde
1632
beschlossen,
dass
die
zukünftigen
Schiffe
1
½
bis
2
Fuß
weiter
gebaut
werden
sollten.
Die
obere
Grenze
wurde
allerdings
bei
maximal
35
Fuß
festgelegt.
Aber
schon
1635
wurde
das
Besteck
erneut
geändert.
Nun
sollten
die
Schiffe
folgende
Abmessungen bekommen: L=160', W=36', R=13' und das obere
durchlaufende Deck
bei 7 Fuß liegen.
Einer
Schiffsliste
aus
dem
Jahre
1653
ist
zu
entnehmen,
dass
es
bei
der
O.I.C.
in
den
ersten
Jahrzehnten
des
17.
Jahrhunderts
keine
einheitliche
Vorgehensweise
gab.
Finden
wir
in
dieser
Liste
ein
Schiff
in
der
Größe
130
Fuß,
hatte
es
eine
Schiffsweite
von
32
Fuß.
Ein
136
Fuß
langes
Schiff
hatte
nur
30
Fuß
Schiffsweite.
Selbst
ein
Schiff
mit
einer
Länge
über
Steven
von
139
½
Fuß
hatte
nur
27
½
Fuß
Schiffsweite.
Diese
Schiffe
wurden
1.01.02,
Inv.
Nr.
6653,
13.04.1655