(617    mm).    Oberhalb    des    oberen    Balkwegers    setzten    die    Schiffbauer    bei    den    hier    untersuchten Kriegsschiffen   einen   Setzweger.   Er   hatte   im   Fall   der   Eendracht   eine   Tiefe   in   Querrichtung   von   4 Daumen   (103   mm).   Dieser   Setzweger   reichte   bis   unter   die   Unterkante   der   Stückpforten.   Er   ruhte allerdings   nicht   auf   dem   Wassergang,   sondern   wurde   im   Bereich   der   Decksbalken   ausgeklinkt.   Die Unterkante   des   Setzwegers   ruhte   somit   auf   dem   oberen   Balkweger.   So   wurden   alle   Decksbalken   fest eingeschlossen. Dass   Anzeichnen    der    Balkwegerkontur    auf    die    Innenhölzer    eines    Schiffes    hatte    immer    mit    etwas Fingerspitzengefühl   zu   erfolgen.   C.van   Yk   schlug   zu   diesem   Zweck   vor,   ein   Tau   von   hinten   nach   vorne zu   spannen.   Es   sollte   dem   Deckssprung   folgen,   sodass   mit   nicht   näher   bezeichneten   Hilfsmitteln   die Kontur   der   Balkweger   auf   die   Innenseite   der   Spanten   übertragen   werden   konnte.   Vermutlich   wurde   ein Mall   benutzt,   das   der   Decksbucht   entsprach.   Dieses   Mall,   eventuell   mit   einem   Lot   gekoppelt,   konnte am Tau entlanggeführt werden, um die Lage der Balkweger auf die Schiffsstruktur zu übertragen.

Die Wegerung bis zum Schanddeckel

Die   Wegerung   zwischen   dem   Überlauf   und   der   Kuhbrücke   wurde   bei   der   Eendracht   3   Daumen   (77   mm) stark   ausgeführt.   Die   Balkweger   der   Kuhbrücke   bekamen   laut   Besteck   einen   Querschnitt   von   4   ½ Daumen     (116     mm)     mal     20     Daumen     (515     mm).     Auch     hier     ruhten     die     Decksbalken     mit Schwalbenschwanzverbindungen   im   Balkweger.   Auf   einen   zweiten   Balkweger   verzichtete   man   aber. Genau   wie   für   den   Überlauf   wurde   auch   für   die   Kuhbrücke   ein   Setzweger   benötigt.   Er   ruhte   jedoch   im Gegensatz   zum   Überlauf   auf   dem   Wassergang   und   endete   auch   unterhalb   der   Stückpforten.   Die Materialstärken   der   weiteren   Wegerung   nebst   Balkweger   waren   den   Verantwortlichen   keine   Erwähnung wert   und   tauchten   somit   im   Besteck   der   Eendracht   nicht   auf.   Hier   wurde   eine   aus   heutiger   Sicht vertretbare   Abstufung   vorgenommen.   Zwischen   Kuhbrücke   und   Halbdeck   beziehungsweise   Backdeck bekam    die    Wegerung    eine    Stärke    von    2    ½    Daumen    (64    mm).    Die    Balkweger    des    Halbdecks, beziehungsweise   des   Backdecks   bekamen   einen   Querschnitt   von   3   Daumen   (77   mm)   mal   18   Daumen (463   mm).   Zwischen   dem   Halbdeck   und   dem   Kampanjedeck   wurden   2   Daumen   (51   mm)   festgelegt. Die   Balkweger   des   Kampanjedecks   bekamen   einen   Querschnitt   von   3   Daumen   (77   mm)   mal   16 Daumen   (412   mm).   Die   weitere   Wegerung   reduzierte   sich   auf   1   ½   Daumen   (38   mm).   Die   Balkweger des   Hüttendecks   wurden   schließlich   mit   3   Daumen   (77   mm)   mal   14   Daumen   (360   mm)   dimensioniert. Zum    Schanddeckel    und    der    Ausführung    der    Reling    gibt    es    im    Besteck    nur    den    Hinweis    der Notwendigkeit, Abmessungen dazu sind nicht überliefert. Dass   einige   Schiffbauer   den   Bereich   des   Schanddeckels   noch   mit   einer   Wegerung   versehen   haben, schien   C.van   Yk   gar   nicht   zu   gefallen.   Zum   einen   sei   der   Kosten-   und   Arbeitsaufwand   erheblich   und eigentlich   nicht   zu   rechtfertigen,   da   von   dieser   Wegerung   kein   Nutzen   zu   erhoffen   sei.   Zum   anderen   sei wohl   eher   ein   sich   einschleichender   Schaden   durch   eindringendes   Wasser   zu   erwarten,   da   der   zuvor sauber   abgedichtete   Bereich   Spantstütze/Schanddeckel   mit   der   Zeit   doch   wasserdurchlässig   werden würde.   Da   man   das   langsam   eindringende   Wasser   viel   zu   spät   wahrnahm,   wäre   der   so   entstandene Schaden   erheblich.   Würde   man   diese   Wegerung   nicht   anbringen,   könnten   in   regelmäßigen   Abständen die   lokalen   Schäden   mit   Werk   und   Moos   abgedichtet   und   somit   der   Schaden   frühzeitig   behoben werden.

Zusätzliche Verstärkungen im Raum

Im    Bereich    des    Bugs    und    der    Piek    des    Schiffes    wurden    eine    gewisse   Anzahl    von    Bändern    so angeordnet,   dass   sie   ohne   großen   Materialverlust   auf   die   Wegerung   aufgesetzt   werden   konnten.   Man wollte   das   großzügig   bemessene   Holz   nicht   unnötig   schwächen.   Die Abmessungen   richteten   sich   nach
Literatur Literatur
Weger bis zum Balkweger+Balkweger
Nr.
L [F]
W h [D]
Wbu h [D]
Wbu t [D]
Wbo h [D]
Wbo t [D]
2
125‘
3
130‘
3“
24“
6“
-
-
4
130‘
3“
24“
6“
-
-
5
130‘
4“
29“
6 ½“
20“
5 ½“
6
130‘
3“
2‘
6“
-
-
7
130‘
3 ½“
2‘
6“
1 ½‘
6“
8
130‘
3 ½“
2‘
6“
1 ½‘
6“
9
130‘
4“
29“
6 ½“
20“
5 ½“
10
130‘
4“
24“
6 ½“
20“
5 ½“
11
130‘
3 ½“
2‘
5 ½“
-
-
12
135‘
4“
2 ½‘
5 ½“
2 ½‘
5 ½“
13
14
136‘
3 ½“
2‘
5 ½“
-
-
15
136‘
3 ½“
2‘
5 ½“
-
-
16
140‘
3 ½“
2 ½‘
5 ½“
2‘
5 ½“
17
140‘
3 ½“
2 ½‘
5 ½“
2‘
5 ½“
18
145‘
3“
2 ½‘
6“
2 ½‘
6“
19
20
150‘
4“
24“
7“
24“
6“
21
150‘
3 ½“
2 ½‘
6“
1 ¾‘
6“
22
150‘
3 ½“
2 ½‘
5 ½“
2‘
5 ½“
23
150‘
3 ½“
2 ½‘
5 ½“
2‘
5 ½“
24
156‘
3“
2 ½‘
6“
2 ½‘
6“
25
156‘
4“
2 ½‘
6“
2 ½‘
6“
26
160‘
3 ½“
2 ½‘
6“
2‘
6“
27
165‘
4 ¼“
2 ½‘
7“
2 ¼‘
7“
28
165‘
4 ¼“
2 ½‘
7“
2 ¼‘
7“
29
170‘
4“
2 ½‘
6 ½“
2 ½‘
6 ½“
30
170‘
4“
2 ½‘
6 ½“
2 ½‘
6 ½“
31
170‘
4“
2 ½‘
6 ½“
2 ½‘
6 ½“
Nr. = Besteck-Nr. in der Übersichtstabelle in Kapitel 1 L = Schiffslänge W h  = Weger im Raum, Höhe Wbu h  = Unterer Balkweger, Höhe Wbu t  = Unterer Balkweger, Tiefe Wbo h  = Oberer Balkweger, Höhe Wbo t  = Oberer Balkweger, Tiefe Alle Maßangaben beziehen sich auf das Amsterdamer Fußmaß mit 11 Daumen.