Die Geschichte der Eendracht
Wie
bereits
dargelegt,
hatte
die
Admiralität
Rotterdam
noch
vor
dem
offiziellen
Vergabetermin
der
neu
zu
bauenden
Schiffe,
den
Auftrag
des
großen
Schiffes
im
November
des
Jahres
1652
mit
ihrem
leitenden
Schiffbaumeister
J.S.v.
Tempel
verhandelt.
Sie
hatten
mit
ihm
einen
Vertrag
geschlossen,
dem
zufolge
er
den
Schiffsrumpf
für
56000
Gulden
auf
der
Admiralitätswerft
bauen
sollte.
J.S.v.
Tempel
war
der
erfolgreichste
und
wohl
auch
fähigste
Schiffbauer
der
Rotterdamer
Admiralität.
Die
Schiffe
Aemilia,
Brederode,
Eendracht
entstanden
unter
seiner
Federführung.
Die
7Provincien entstand schon nicht mehr vom Vater, sondern vom Sohn mit gleichem Namen.
Schon
im
Dezember
1652
wurde
das
Holz
für
den
Kiel
bestellt.
Zügig
wurde
der
Vor-
und
Achtersteven
nebst
unterem
Spiegel
vorgefertigt
und
aufgerichtet,
obwohl
in
Den
Haag
noch
keine
endgültige
Entscheidung
über
Größe
und
Anzahl
der
Schiffe
gefallen
war.
Man
war
in
Rotterdam
sicher
der
Meinung,
das
wenn
dieses
Schiff
erst
im
Bau
war,
eine
Korrektur,
und
somit
eine
Vergabe
an
einen
Privatanbieter
nicht
mehr
möglich
sei.
Nach
Bekanntwerden
dieser
Aktion,
die
in
Amsterdam
und
Zeeland
in
ähnlicher
Form
ebenfalls
vorgekommen
waren,
mussten
die
Verantwortlichen
der
Generalstaaten
in
Den
Haag
handeln
und
stoppten
kurzerhand
den
Bau
des
Schiffes.
Zudem
annullierten
sie
den
schon
geschlossenen Vertrag mit dem Hinweis, dass die Vergabepraxis nicht korrekt ausgeführt wäre.
Die
Admiralität
Rotterdam
musste
den
Auftrag
für
das
große
Schiff
wohl
oder
übel
im
März
des
Jahres
1653
erneut
ausschreiben.
Ihr
Einfluss
auf
das
Geschehen
war
bei
Weitem
nicht
so
groß
wie
das
der
Admiralität
Amsterdam.
Nach
zögerlichen
Angeboten
verschiedener
Anbieter
wurde
festgestellt,
dass
die
abgegebenen
Preisvorstellungen
zu
weit
auseinanderlagen.
Also
wurde
erneut
ausgeschrieben,
um
den
Anbietern
die
Angleichung
der
Preise
zu
ermöglichen.
Endlich
wurden
im
März
des
Jahres
1653
drei
Schiffbauer
aus
Dordrecht
gefunden,
die
das
schon
im
Bau
befindliche
große
Schiff
Fertigstellen
sollten.
Ihr
Angebot
für
stolze
57000
Gulden
wurde
akzeptiert.
Die
daran
geknüpften
Bedingungen
waren
allerdings
alles
andere
als
gut.
Goossen
Schalcks
van
der
Arent,
Gerrit
und
Willem
Cornelisz.
de
Vlucht,
so
hießen
unsere
Schiffbauer,
mussten
sich
verpflichten,
das
bereits
gekaufte
Holz
zu
übernehmen.
Sie
mussten
eigene
Handwerker
stellen,
das
benötigte
Werkzeug
zum
Bau
des
Schiffes
beisteuern
und
zu
guter
Letzt,
den
Rumpf
des
angefangenen
Schiffes,
gerechnet
ab
dem
05.04.1653,
binnen
acht
Monaten
fertigstellen.
Wahrlich
keine
dankbare
Aufgabe.
J.S.v.
Tempel
musste
aber
vermutlich
trotz
der
Unregelmäßigkeiten
für
den
entgangenen
Auftrag
entschädigt
werden.
Hatte
er
doch
nur
bedingt
einen
Einfluss
auf
die
Auftragsvergabe
gehabt.
Er
trat
in
diesem
Fall
als
Auftragnehmer
und
nicht
Auftraggeber
an.
Schließlich
hatte
man
am
27.11.1652
einen
rechtskräftigen
Beschluss
zum
Bau
der
neuen
Kriegsschiffe
gefasst.
Seine
Erfahrung
konnte
und
wollte
man
nicht
missen.
Man
einigte
sich
schließlich
darauf,
ihm
die
Aufsicht
über
den
Bau
der
fünf
zu
bauenden
Schiffe
zu
geben.
Und
so
musste
er
Sorge
dafür
tragen,
dass
die
Ausführungen
besteckgerecht
erfolgten.
In
einer
Resolution
der
Staten
van
Holland
vom
08.04.1653
wurde
noch
einmal
dargelegt,
wie
die
Auftragsvergabe
für
das
große
Schiff
in
groben
Zügen
verlaufen
war.
Demnach
konnte
kein
Schiffbauer
gefunden
werden,
der
das
Schiff
für
weniger
als
56000
Gulden
bauen
wollte,
oder
eben
auch
nicht
konnte.
Da
man
aber
auf
keinen
Fall
wollte,
das
J.S.v.
Tempel
diesen
Auftrag
bekam,
suchte
man
sich
den
Schiffbauer,
der
das
geringste
Angebot
abgegeben
hatte.
Nehmen
wir
die
reinen
Baukosten
von
57000
Gulden,
dann
die
Entschädigung
in
Form
der
Bauaufsicht
für
J.S.v.
Tempel
von
1800
Gulden,
liegen
wir
bei
58800
Gulden.
Dem
Schreiben
kann
weiterhin
entnommen
werden,
dass
die
Verantwortlichen
sich
darüber
im
Klaren
waren,
dem
leitenden
Schiffbauer
J.S.v.
Tempel
unrecht
zu
tun.
Man
wollte
auf
jeden
Fall
verhindern,
dass
sich
J.S.v.
Tempel
beleidigt
zurückzog.
Er
war
ein
ausgewiesener
Fachmann,
sehr
innovativ
und
fähig,
das
anstehende
Bauprogramm
positiv
zu
begleiten.
Also
suchte
man
nach
geeigneten
Wegen,
um
die
Auftragsvergabe
ohne
großen Gesichtsverlust für alle Beteiligten zu rechtfertigen.
Die
Vergabe
des
großen
Schiffes
für
M.H.
Tromp
verlief
sehr
ungewöhnlich.
Die
Verstrickungen
der
Admiralität
Rotterdam
mit
ihrem
leitenden
Schiffbaumeister
J.S.v.
Tempel
könnten
durchaus
als
Vetternwirtschaft
bezeichnet
werden.
Nachdem
das
große
Schiff
schon
auf
Kiel
gelegt
war,
aber
dennoch
neu
vergeben
werden
musste,
bot
sich
der
Rotterdamer
Bürgermeister
Van
der
Meyden
an,
dieses
sich
im
Bau
befindliche
Schiff
für
den
gleichen
Preis
zu
Ende
zu
bauen.
Als
jedoch
die
Verantwortlichen
Personen
der
Staaten
van
Holland
einen
Vertrag
mit
ihm
abschließen
wollten,
saß
kein
geringerer
als
J.S.v.
Tempel
am
Verhandlungstisch.
Der
Bürgermeister
entpuppte
sich
als
Strohmann
der
Admiralität
Rotterdam.
Nun
platzte
den
Verantwortlichen
aber
der
Kragen.
Sie
forderten
J.S.v.
Tempel
unmissverständlich
auf,
diesen
Auftrag
freiwillig
abzugeben.
Sollte
er
dieses
nicht
tun,
würden
sie
ihn
aus
dem
Dienst
der
Admiralität
entfernen
lassen.
Diese
Androhung
half
endlich
und
der
Weg
für
eine
transparente Auftragsvergabe war geebnet.
Die
Auftragnehmer
des
großen
Schiffes
hatten
sich
mit
der
Admiralität
Rotterdam
darauf
verständigt,
das
vorhandene
Material
zu
übernehmen.
Man
konnte
sich
aber
nicht
über
den
Preis
desselben
einigen,
also
wurden
Sachverständige
Schiffbauer
aus
Hellevoetsluis
angefordert.
Sie
sollten
einen
Preis
festlegen,
der
alle
Beteiligten
zufriedenstellen
sollte.
So
finden
wir
ein
Schreiben,
in
dem
Goossen
Schalcks
van
der
Arent
und
die
Brüder
de
Vlucht
sich
am
06.05.1653
an
die
Generalstaaten
wenden.
Es
sollte
nun
endlich
das
schon
auf
der
Admiralitätswerft
lagernde
Material
taxiert
werden.
Immerhin
stellten
die
beauftragten
Schiffbauer
Dirck
Davidsz.
und
Leendert
Simonsz.
fest,
dass
der
Wert
des
auf
dem
Bauplatz
lagernden
Materials
9720 Gulden betragen sollte.
Ungeachtet
der
Querelen
um
die
Vergabe
des
großen
Schiffes
hatten
die
Verantwortlichen
der
Admiralität
Rotterdam
im
März
des
Jahres
1653
schon
die
Namen
der
fünf
neuen
Kriegsschiffe
festgelegt.
Die
vier
kleineren
130-Fuß-Kriegsschiffe
hatten
die
Namen
Prins
Mauritz,
Prins
Hendrick,
Princesse
Aemilia
und
Princesse
Royal
bekommen.
Das
große
Schiff
sollte
den
Namen
Prins
Willem
bekommen.
Am
03.10.1653
wurden
dann
die
fünf
Schiffe
auf
Anordnung
von
Cornelis
de
Witt
in
einer
mäßig
besetzten
Sitzung
umbenannt.
Aus
der
Prins
Mauritz
wurde
Gelderlandt,
aus
der
Prins
Hendrick
wurde
Hollandt,
aus
Princesse
Aemilia
wurde
Utrecht
und
aus
Princesse
Royal
wurde
Overeysel.
Das
Admiralsschiff
bekam
den
Namen
Eendracht.
Nach
Bekanntwerden
der
Aktion
entfachte
sich
ein
Sturm
der
Entrüstung
unter
den
Anhängern
des
Hauses
Oranje.
Wieder
entstanden
endlose
Debatten
um
diese
aus
ihrer
Sicht
unangemessenen
Namensänderung
der
Schiffe.
Die
von
den
Brüdern
De
Witt
initiierte