Schiffsweite von 33 Fuß übernommen hatte, ist nicht überliefert. Nachdem   die   Vergabe   im   Noorderkwartier   erledigt   war,   begaben   sie   sich   nach   Harlingen   zur Admiralität   Friesland.   Hier   ergab   es   sich,   dass   es   keinen Ansprechpartner   gab.   Die   Verantwortlichen   der Admiralität   Friesland   hatten   wohl   einen   wichtigen   Termin   in   Groningen   wahrzunehmen.   Nach   einigen untätigen Tagen ging die Reise zurück  nach Den Haag. Schon am 06.03.1653 reichten die Schiffbauer des Noorderkwartiers die erste der drei Raten bei den Generalstaaten ein. Am   02.07.1653   meldeten   sich   die   Verantwortlichen   der   Admiralität   Rotterdam   bei   den   Generalstaaten.   Sie   beklagten   sich   bitterlich   über   den schlechten   Geldfluss.   So   würden   die   kleineren   130-Fuß-Kriegsschiffe   in   absehbarer   Zeit   zu   Wasser   gelassen.   Sie   würden   aber   am   Kai   liegen   bleiben müssen, da eine Bewaffnung der Schiffe aus obiger Sicht nicht möglich  sei. Schon   wenige   Tage   später,   nämlich   am   07.07.1653   meldeten   sich   die   Verantwortlichen   des   Noorderkwartiers   aus   demselben   Grund   wie   ihre Kollegen   in   Rotterdam.   Es   fehlte   auch   hier   schlicht   das   Geld,   um   die   Schiffbauer   bezahlen   zu   können.   Es   war   allerdings   so,   dass   in   Hoorn, Enkhuizen und Medemblik die Schiffe bereits im Wasser lagen. Es waren aber die Gelder weder der Ersten noch der zweiten Rate  eingegangen. Die   Engpässe   bei   der   Finanzierung   des   Flottenbauprogramms   müssen   enorm   gewesen   sein,   denn   noch   im   selben   Monat   klagten   auch   die Verantwortlichen der Admiralität Amsterdam ihr Leid. Sie konnten die Schiffe nicht mit Waffen ausrüsten, weil auch hier das Geld  fehlte. Wie    wir    gesehen    haben,    agierten    die    Herren    der    einzelnen   Admiralitäten    so,    wie    sie    es    seit    Generationen    gewohnt    waren.    Trotz    der    sich verändernden   politischen   Lage   im   Lande   taten   sie   so,   als   würden   sie   auch   weiterhin   weitgehend   autonom   bleiben   können.   Die   führenden   Köpfe   im Lande   wollten   aber   auch   im   Bereich   der   Marine   Veränderungen   durchführen.   Die   Vergabepraxis   bei   den   Marineprojekten   der   Vergangenheit   zum Beispiel, vor allem in Rotterdam, war ihnen seit längerer Zeit ein Dorn im Auge. Schon   am   03.04.1653   finden   wir   in   den   Resolutionen   der   Staten   van   Holland   den   Hinweis,   das   erneut   ein   Flottenbauprogramm   von   30   weiteren Kriegsschiffen  aufgelegt werden sollte. Das   zweite   Flottenbauprogramm   1654/55   war   dann   scheinbar   besser   organisiert.   Noch   am   10.12.1653   hatte   man   in   Den   Haag   die   Idee,   je   10 Kriegsschiffe    in    den    Größen    134-,    140-    und    150-Fuß-Länge     in   Auftrag    zu    geben.    Doch    dann    musste    man    kurzerhand    auf   Anordnung    der Generalstaaten   das   erste   Bauprogramm   erneut   auflegen.   Zum   Ende   des   Monats,   am   29.12.1653   wurde   durch   die   Generalstaaten   öffentlich   dazu aufgerufen,   an   der   Vergabe   der   neu   zu   bauenden   30   Kriegsschiffe   teilzunehmen.   Der   infrage   kommende   Personenkreis   wurde   in   einem   gedruckten Aufruf   gebeten,   sich   am   06.01.1654   in   Rotterdam,   am   09.01.1654   in   Amsterdam   und   am   12.01.1654   in   Hoorn   einzufinden.   Es   sollte   der   Bau   der Kriegsschiffe   verhandelt   und   an   den   günstigsten   Anbieter   in   Auftrag   gegeben   werden.   Hier   wird   deutlich,   dass   diesmal   nicht   die   Admiralitäten, sondern   die   Bevollmächtigten   der   Generalstaaten   die   Verhandlungen   führten.   Der   Einfluss   der   Admiralitäten   wurde   somit   noch   weiter   eingeengt. Konnten   sie   beim   ersten   Bauprogramm   noch   die   Schiffe   vor   der   Verabschiedung   der   Ausschreibung   an   ihre   Werften   delegieren,   hatten   die Generalstaaten   nun   einen   Riegel   davor   geschoben.   Die   Kriegsschiffe   mussten   an   die   privaten Anbieter   vergeben   werden,   denn   nur   sie   waren   in   der Lage,   einen   günstigen   Preis   abzugeben.   Schon   am   08.01.1654   konnte   man   den   Verantwortlichen   der   Generalstaaten   in   Den   Haag   melden,   dass   die Schiffe   für   die   Admiralität   Rotterdam   vergeben   waren.   Am   10.01.1654   meldete   man   aus   Amsterdam,   dass   auch   hier   die   Schiffe   vergeben   waren. Aber   erst   zehn   Tage   später,   am   20.01.1654   schickte   man   ein   Bestätigungsschreiben   mit   dem   Hinweis,   dass   die   Schiffe   nach   dem   angehängten Besteck   ausgeschrieben   und   vergeben   worden   waren.   In   Hoorn   tat   man   sich   wohl   etwas   schwerer,   da   erst   am   28.02.1654   die   Vergabe   der   Schiffe gemeldet   wurde.   Die Auftragnehmer   in   Rotterdam   und Amsterdam   mussten   beim   Überschreiten   des Ablieferungstermins   alle   14 Tage   je   1000   Gulden Strafe   zahlen.   Bei   den   Verhandlungen   in   Hoorn   hatte   man   einen   anderen   Passus   in   den   Vertragstext   eingebaut.   Hier   sollten   pro   Tag   100   Gulden gezahlt   werden,   wenn   der   Termin   überschritten   wurde.   Ferner   durften   die   Auftragnehmer   keine   Arbeiten   an   Unterauftragnehmer   vergeben,   ja   nicht einmal   wichtige   Hauptaufgaben   an   die   Knechte   abgeben.   Der   Hintergrund   dieser   strengen   Regeln   zeigt,   dass   man   bemüht   war,   Schiffe   zu bekommen,   die   auch   besteckgerecht   gefertigt   wurden.   Es   war   anscheinend   üblich,   dass   dem   Bestätigungsschreiben   an   die   Generalstaaten   ein Besteck   angehängt   wurde,   jedoch   in   keinem   bekannten   Fall   das   aktuell   verhandelte,   sondern   ein   vermutlich   älteres   Besteck   einer   130-Fuß-Fregatte. Der Grund dieser Vorgehensweise erschließt sich leider nicht, möglicherweise war es eine Geheimhaltungsmaßnahme. Am   24.12.1653   wurde   in   einem   Dokument   der Admiralitäten   der   Hinweis   offenkundig,   dass   man   neben   dem   Vizeadmiral   W.C.de   With,   dem   Kapitän Verhaeft    auch    die    Schiffbauer    Wittert,    Jacob   Adriens    und    Simon    Cornelis    sowie    einen   Architekten    namens    Dirck    Davidsz.    bezüglich    der    zu überarbeitenden   Bestecken   eingeladen   hatte.   Hier   taucht   erstmals   ein Architekt   in   den   Unterlagen   auf.   Welche Aufgabe   hatte   ein Architekt   beim   Bau von Kriegsschiffen. War er eventuell für die Ausschmückung der neu zu bauenden Schiffe verantwortlich ? Die   Ursache   für   die   Wiederauflage   der   ersten   Bauserie   hatte   natürlich   nachvollziehbare   Gründe.   Im   September   des   Jahres   1653   begleitete   eine Flotte   von   44   Kriegsschiffen   300   Handelsschiffe   in   die   Ostsee.   Im   Sund   wartete   diese   Flotte   dann   auf   die   Ankunft   der   Handelsschiffe   aus   dem Ostseegebiet,   um   sie   in   die   Heimat   zu   begleiten. Als   diese   große   Flotte,   bestehend   aus   84   Kriegsschiffen   und   400   Handelsschiffen   im   November   des Jahres   1653   vor   Texel   erschien,   durften   die   Kriegsschiffe   nicht   in   den   geschützten   Bereich   der   Insel   Texel   vor   Anker   gehen.   Sie   musste   trotz   eines gewaltigen    Sturms    ohne    Lebensmittel    wieder    in    See    stechen.    Diese    nicht    nachvollziehbare    Entscheidung    der    Verantwortlichen    kostete    1400 Menschen   das   Leben.   Ein   Großteil   der   Kriegsschiffe   erlitt   schwere   Schäden.   Einige   Schiffe   gingen   verloren,   sodass   der   ursprüngliche   Plan,   den   30 neu zu bauenden Kriegsschiffen eine andere Einteilung zu geben, fallen gelassen werden musste.
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