Das Hohenzollernmodell von 1660/70

Angeregt durch eine interessante Diskussion mit meinem guten Freund Jules van Beek habe ich mich in letzter Zeit mit den durch Heinrich Winter überlieferten Aufmaßen des Berliner Modells beschäftigt. Obwohl es die handschriftlichen Belege von Winter gibt, ist es nach einigen Versuchen nicht möglich, danach einen glaubhaften Linienriss zu erstellen. In der Vergangenheit wurden die Unterlagen aus dem Buch von Heinrich Winter öfter bemängelt und der von Wagner angefertigte Linienriss in Frage gestellt. Bis heute ist mir aber kein ernsthafter Versuch bekannt, die von Winter erstellten Unterlagen mit denen von Wagner zu vergleichen. Dieses möchte ich nun in Angriff nehmen und hoffe einmal, etwas Licht in die Angelegenheit bringen zu können. Dazu habe ich die Aufmaße Winters etwas näher untersucht, um erste, grobe Linien danach zu zeichnen. Das Ergebnis ist aus meiner Sicht nicht ganz so gut, da es große Unstimmigkeiten in den Aufmaßen gibt. Zum Verständnis sei erwähnt, dass Heinrich Winter das Modell näher untersucht und vermessen hat. Leider konnte er die Vermessungsarbeit nicht abschließen, da das Modell einem Bombenangriff zum Opfer fiel. Das Modell ist somit für uns nicht mehr greifbar. Also müssen wir uns mit den noch im Technikmuseum Berlin vorhandenen Zeugnissen über dieses Modell begnügen und den Versuch unternehmen, das Beste daraus zu machen. Sie als Leser mögen bitte entschuldigen, dass die Findung der Linien nicht gradlinig erfolgt. Dazu ist die Angelegenheit zu kompliziert. Wir haben es hier mit einem Original-Modell aus dem 17. Jahrhundert zu tun. Heinrich Winter hat sicher nach bestem Wissen und Gewissen das Modell vermessen. Dennoch gibt es, je tiefer ich da einsteige, eine Reihe von Fragen. Im Laufe der folgenden Beschreibung werden Sie sicher das eine oder andere mal verzweifeln, das selbst nach einigen Textseiten immer noch keine Klarheit herrscht. Aber da müssen wir, Sie und ich leider durch. Ich möchte nach Möglichkeit keine Kompromisse bezüglich der Rumpfform eingehen. Erst wenn für mich Klarheit besteht, werde ich die Arbeit abschließen.